Nach der Behandlung unseres Antrages in der Gemeinderatssitzung vom 27.10. hatten wir am Ende das Gefühl, daß das Ergebnis nicht so zielführend gewesen ist wie wir uns das ursprünglich erwartet hatten. Es wurde zwar viel diskutiert und argumentiert, z.B. war von einer Brücke über die Glonn die Rede oder ein Radweg um Glonnbercha herum, aber was wir in Glonnbercha wirklich brauchen ist etwas ziemlich Einfaches: Innerorts einen durchgehenden, von der Straße räumlich getrennten sicheren Gehsteig, um den künftigen Rad- und Gehweg, welcher am Ortseingang enden soll, gefahrlos erreichen zu können.

Vorher hatte man 17 Grundstückseigentümer schriftlich angefragt, ob sie vielleicht bereit wären, auf beiden Seiten der Freisinger Straße je 2 m – 2,50 m ihrer Grundstücke oder sogar mehr (die Straße soll von derzeit 4,7 m auf 6,5 m verbreitert werden) hergeben zu wollen und da das doch relativ viel ist, wollten 3 Einwohner dies erstmal nicht. Wir wären aber durchaus schon mit einem einseitigen Gehsteig von nur 1,5 m sehr zufrieden. Die Straße könnte bei 5 m oder maximal bei 5,5 m Breite belassen werden, was auch den Vorteil hätte, dass LKWs nicht so schnell durch den Ort rasen könnten. Aber diese Option wurde auf der Sitzung leider überhaupt nicht besprochen. Somit könnte man das Thema einfach wieder einmal begraben und uns weiterhin neben dem LKW-Schwerlastverkehr am Straßenrand zur Seite hüpfend entlang balancieren lassen, wie in den letzten 30 Jahren. Aber das wollen wir jetzt nicht mehr! Es geht hier nämlich ganz konkret um unsere und vieler Leute Gesundheit und Leben, denn neben Covid 19 und Klimaerwärmung gibt es auch recht banale Gefahrenmomente im bürgerlichen Leben, die dringend bedient werden wollen!
Wir brauchen also einen akzeptablen Gehsteig mit einer Mindestbreite von sagen mal wir 1,50 m. An Stellen wo dies bautechnisch absolut nicht geht, vielleicht auch ein wenig enger (der öffentliche Randstreifen sprich Straßengraben gibt an vielen Stellen schon fast einen Meter her!). Diejenigen, die noch keinen Randstreifen abgeben möchten, werden sehen, dass die Ergänzung zu 1,50 m nicht viel ist und sie bzw. ihre Familienangehörigen (z.B. ihre alten Eltern oder kleinen Kinder oder Enkel) werden selbst demnächst einmal den künftigen Radweg auf dem Gehsteig sicher erreichen wollen. Wir hoffen, daß wir diese Mitbürger davon überzeugen können dass von ihnen nichts Unmögliches erwartet wird und dass sich der Eingriff in ihr Besitzrecht in tolerierbaren Grenzen hält, ganz abgesehen davon, dass sie es ja nicht herschenken müssen und dass sie so zugleich ihren Mitbürgern mühelos einen wirklich guten Dienst erweisen.
Aus logischer Sicht müßte dieser Gehsteig auf der südlichen Seite der Ortsdurchfahrt entstehen, um mehrfache Hin- und Her-Kreuzungen zu vermeiden. Es sollte auch jedem klar sein, dass die Fortsetzung des künftigen Radweges in Richtung Mühldorf und Hohenkammer ebenfalls südlich verlaufen müßte, da verschiedene Zwangspunkte sonst nicht zu überwinden sind (Ortsdurchfahrt Mühldorf, Herschenhofen, Ortseinfahrt Hohenkammer!).
Deshalb unser Vorschlag zu einem vernünftigen Weiterkommen: Wir Bürger von Glonnbercha laden den Gemeinderat und alle die daran Interesse haben, zu einem gemeinsamen Ortstermin ein, um sich ein eigenes Bild von der Situation zu machen. Anschließend könnte man ohne großen planerischen Aufwand versuchen, zumindest ein Bleistiftkonzept als Machbarkeitsstudie zu erstellen. Damit geht man dann noch einmal zu den direkt betroffenen Eigentümern. Man wird am Ende feststellen, daß es gemeinsam und mit gutem Willen und einem deutlichen Appell an das soziale Gewissen der jetzt noch Unentschlossenen gehen wird, eine praktische Grundlage zu entwickeln. Solche Gespräche führt man aber nicht in der Öffentlichkeit, sondern in möglichst kleiner Runde.
Der ehemalige Bürgermeister aus der Nachbargemeinde, der in seinem Bereich sowohl außer- als auch innerorts alle ihm möglichen Radwege und Anbindungen realisiert hat (wir berichteten hier schon darüber) sagte uns vor einiger Zeit wörtlich: „Alles ist nur eine Frage des Wollens, ob so ein Projekt erfolgreich ist oder nicht!“
Für uns ist das Anlaß, nicht nur wie bisher zu mögen, sondern aktiv zu wollen! Dazu bitten wir auch den Gemeinderat, weiterhin für unser Anliegen aktiv zu bleiben und möglichst nur pragmatische Lösungen, die wir zusammen selbst lenken können, anzugehen. Brücken über die Glonn zu bauen oder Radwegumgehungen um Glonnbercha herum zu beschließen, helfen uns, so gut sie gemeint sein mögen, momentan nicht weiter. Der hier angestrebte Gehsteig wäre vor allem für radelnde Kinder und Senioren eine absolut wichtige Einrichtung, erwachsene Radler kämen zur Not auch weiterhin auf der Straße durch unseren kurzen Ort.
Verfasst von Emil Andorfer und Dieter Lange